Wöller: „Präzise und gefährliche Arbeit, die höchsten Respekt verdient“
Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller hat heute im Rahmen einer Festveran-staltung und unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler im Sächsischen Landtag die herausragenden Leistungen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Sachsen (KMBD) gewürdigt.
„Anlässlich seines 70-jährigen Bestehens möchte ich den 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Sachsen meinen Dank, meinen Respekt und meine Anerkennung für die in den vergangenen 70 Jahren geleistete professionelle, hochpräzise, anspruchsvolle und verantwortungsvolle Arbeit bei der Gefahrenabwehr sowie der fach- und umweltgerechten Vernichtung von Kampfmitteln im Freistaat Sachsen aussprechen. Sie leisten so einen wesentlichen Beitrag für unsere Sicherheit“, sagte Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller in seiner Festansprache.
Auch über 74 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg prägen Kampfmittelfunde unseren Alltag. Allein im vergangenen Jahr war der KMBD exakt 792 Mal im Einsatz. Allein 36 Mal musste direkt am Fundort gesprengt werden, ca. 206.000 Kilogramm Kampfmittel wurden sichergestellt.
Insbesondere Bombenblindgänger stehen im Fokus der Öffentlichkeit, da ihre Funde oftmals mit umfangreichen Evakuierungsmaßnahmen verbunden sind. Der Arbeitsschwerpunkt des KMBD liegt jedoch bei der Entschärfung und Entsorgung von Artillerie- und Handwaffenmunition. Neben der
Kampfmittelbeseitigung und der Bereitstellung des Kampfmittelkatasters für die Ortspolizeibehörden gehören die Bereiche Luftbildauswertung, der technische Betrieb der Kampfmittelzerlegeeinrichtung sowie gutachterliche Tätigkeiten zu den wesentlichen Arbeitsfeldern.
„Während die Anforderungen an diesen Beruf im Wesentlichen gleich bleiben und diese Arbeit insgesamt gefährlich bleibt, haben sich glücklicherweise mit der Zeit die technischen Möglichkeiten verändert. Beispielhaft denke ich hier an unsere moderne Kampfmittelzerlegeeinrichtung in Zeithain“, so Wöller. „Trotz allem stehen 70 Jahre KMBD für Präzision unter schwierigsten
Bedingungen, Mut in Anbetracht unkalkulierbarer Risiken und Tatkraft unter nicht selten widrigen Umständen beim Aufspüren von Blindgängern, beim Beseitigen von Sprengladungen und bei der fachgerechten Bergung von Munitionsteilen“, hob Wöller hervor.
Im Freistaat Sachsen stehen jährlich rund sechs Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln für die fach- und umweltgerechte Vernichtung von Kampfmitteln zur Verfügung.