Hohe Waldbrandgefahr bei Osterfeuer beachten

Sachsenforst und der Deutsche Wetterdienst mahnen zur Vorsicht

Die Osterzeit wird in vielen Regionen Sachsens traditionell mit einem Osterfeuer begangen. Jedoch können bereits leichter Funkenflug oder heiße Aschereste WaldbrĂ€nde auslösen. Insbesondere die frĂŒhsommerlichen Temperaturen bringen eine erhöhte Waldbrandgefahr mit sich.
„Die aktuelle Wettersituation ist geprĂ€gt durch ein krĂ€ftiges Hochdruckgebiet ĂŒber Skandinavien und Nordwestrussland. Dadurch wird trockene Festlandsluft nach Sachsen gefĂŒhrt“, erlĂ€utert Falk Böttcher vom Deutschen Wetterdienst. „In den nĂ€chsten Tagen erwĂ€rmt sich diese Luft im Tagesverlauf zum Teil auf ĂŒber 20 Grad. Dazu gibt es nahezu uneingeschrĂ€nkten Sonnenschein und böigen Ostwind. Das fĂŒhrt zu jahreszeitlich maximalen Verdunstungsmengen, so dass sowohl die Streuauflage des Waldbodens als auch der Boden selbst in den oberen Schichten weiter austrocknen.“

In der Folge steigt die Brandgefahr erheblich an. In den besonders brandgefĂ€hrdeten Regionen im Norden Sachsens wird am Osterwochenende die Waldbrandgefahrenstufe 4 (hohe Waldbrandgefahr) erwartet. In einzelnen Regionen kann auch die höchste Stufe 5 (extreme Waldbrandgefahr) nicht ausgeschlossen werden. Im ĂŒbrigen Sachsen muss mindestens von einer Gefahrenstufe 3 (mittlere Waldbrandgefahr) ausgegangen werden.

Wie hoch die ZĂŒndbereitschaft auch bereits bei mittlerer Waldbrandgefahr ist, hat sich am vergangenen Montag (15. April 2019) gezeigt: In der Dresdner Heide sind mehrere Hektar Wald entflammt. Dabei werden WaldbrĂ€nde vor allem durch fahrlĂ€ssiges Verhalten verursacht. „Osterfeuer sollten nicht leichtfertig entfacht werden“, mahnt LandesforstprĂ€sident Utz Hempfling. „Unsere WĂ€lder befinden sich gegenwĂ€rtig auch ohne BrĂ€nde im Ausnahmezustand.“ Durch die massiven WaldschĂ€den, die sich auch in diesem Jahr fortsetzen, liegt derzeit viel brennbares Material in Form von abgestorbenen BĂ€umen oder abgebrochenen Kronenteilen in den WĂ€ldern. „Helfen Sie mit, unsere WĂ€lder vor zusĂ€tzlichen SchĂ€den zu schĂŒtzen“, appelliert Hempfling an alle Waldbesucher und Betreiber von Osterfeuern.

Sachsenforst und der Deutsche Wetterdienst informieren tagaktuell zum Waldbrandrisiko in Sachsen im Internet unter www.sachsenforst.de oder mit der fast ĂŒberall verfĂŒgbaren mobilen App „Waldbrandgefahr Sachsen“.

 

 

In Sachsen ist der Umgang mit offenem Feuer im Wald und in dessen NĂ€he (bis in 100 Meter Entfernung) grundsĂ€tzlich ganzjĂ€hrig verboten. Darunter fallen unter anderem das Rauchen und Grillen sowie das ZĂŒnden von Lagerfeuern und Himmelslaternen. Ausnahmen können durch die zustĂ€ndigen Forstbehörden der Landkreise und kreisfreien StĂ€dte genehmigt werden. FĂŒr den Waldbrandschutz gilt grundsĂ€tzlich: Die Zufahrtswege zu Waldgebieten mĂŒssen fĂŒr Rettungsfahrzeuge freigehalten werden. Neben offenem Feuer gehen auch Gefahren durch aufgeheizte Katalysatoren von abgestellten Fahrzeugen auf trockener Bodenvegetation aus. Wer einen Waldbrand entdeckt, ist verpflichtet, unverzĂŒglich einen Notruf abzusetzen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr kann eine weitere Ausbreitung von WaldbrĂ€nden in den meisten FĂ€llen effektiv verhindert werden.

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