Tahaa 1

 

Wir verlassen unseren Ankerplatz bei Bora-Bora. Tasten uns direkt neben dem Hotel-Häuschen durch dass enge Fahrwasser.

Die Amazone war vor uns. Vor dem lagunarium hatten sie geankert. Ein Teil unserer Crew wollte es auch sehen, also legen wir uns daneben.

Da kommt auch schon das Schlauchboot von der Amazone von Land zurück um schnorchelausrüstung zu holen. Sie sagen, dass der Eintritt 20 Euro kostet und man mit Rochen schwimmen kann. Von unserer Crew sind es nur noch wenige, die dennoch rüber wollen. (Mit Rochen können wir überall schwimmen)

Sie kamen aber auch etwas enttäuscht zurück. Die Crews der anderen Boote hatten noch auf eine Haifütterung gewartet. Die war aber ausgefallen.

Wir verlassen als erste Bora Bora und fahren nach Tahaa. Über Raiatea zieht sich der Himmel zu. Wir sehen dunkle Wolken und Regen. Kurz vor der passeinfahrt sehen wir südlich von uns eine Wasserhose.

Wir kommen noch trocken zum abgesprochenen liegeplatz. Es sind noch etwa 4 Tonnen frei. An einer hingen noch zwei kleine Bojen, die wir bequem mit dem Bootshaken aufnehmen konnten und die entsprechenden Leinen an beiden Rümpfen belegen.

Kurz nachdem wir festgemacht haben, beginnt es an zu regnen. Sichtweite unter 100 Meter. Bloß gut, dass wir halbwegs trocken im Cockpit sitzen können.

Dann kommt mitten aus dem nichts die Amazone. Der Skipper steht nur in Unterhose am Steuerrad. Leider sind bei den anderen Bojen die Zusatzleinen zu kurz und sie können nicht hochgenommen werden. Im strömenden Regen brauchen sie sehr viele Versuche.

Dann kommt die Newton ebenfalls komplett durchgeweicht. Sie machen an einer Boje vor uns fest. Allerdings auch nicht beim ersten Versuch.

Das ist ein weiterer Nachteil eines Katamarans. Er ist vorn sehr hoch, so dass man schlecht bis garnicht an die Bojen kommt. Normalerweise müsste man mit dem Beiboot und einer langen Leine zur Boje fahren und dann das Seil an Bord geben. Doch dazu hat bei dem Wetter niemand Lust.

Später hört es auf mit regnen und wir können an Land. Eine traditionelle polynesische Tanzshow ist gebucht.

Nur in Badehose fahren wir an Land. Unsere anderen Sachen haben wir wasserdicht verpackt. Auf dem Steg ziehen wir uns dann um.

Wir werden freundlich begrüßt. Aber unter traditionell haben wir uns etwas anderes vorgestellt.

Wir sitzen in einem Plastikzelt auf Plastikstühlen. Die Musiker singen englische Lieder.

Ein Cocktail kostet 14 Dollar, bier 5 und Wein 27 Dollar.

Dann wird das Essen vorbereitet. Ein traditionelles Gericht aus dem erdofen.

Der Koch erklärt den Aufbau:

 

Aus holzzweigen wird ein Feuer gemacht. Darauf kommen lavasteine. Darauf das Essen in Palmenblattkörbchen. Zugedeckt wird es mit Palmenwedel und darauf kommen geflochtene Matten aus Hibiskusblättern (in der Größe von monsterablättern)

Er sagte dass früher in so einem Ofen Kinder gekocht wurden. Da die Einwohner Kannibalen waren. Oder habe ich das falsch verstanden und er meinte heute früh?

Es gab Reis, Gemüse, Schwein, Huhn, Beef und Fisch.

Brotfrucht schmeckt den Europäern nicht. Alles andere war für unser empfinden komplett ungewürzt. Mein Fleisch war sehr sehnig, ich habe etwas einem bettelnden Hund abgegeben: er hat’s wieder ausgespuckt. Naja, ungesalzener Reis macht auch satt.

Ich wollte zurück zum Boot. Einige crewmitglieder wollten ebenfalls zurück. Aber als die Tänzerinnen kamen, haben sie es sich anders überlegt.

Als ich die kräftig gebauten Mädels mit Ihren Kokosnuss-Imitat BHs aus Plastik gesehen habe, war meine komplette Vorstellung der Südsee zerstört. Da ich keinen Schlüssel für unseren Beibootmotor hatte, paddelte ich zurück zum Boot. Besser gesagt, die Strömung trieb mich zum Boot und ich korrigierte nur die Richtung.

Am Boot stellte ich fest, das ich zwei Beiboote hatte. Unseres und das der Amazone. Die hatten ihrs am Steg einfach an unseres gebunden. Schlecht. Aber gegen die Strömung zu paddeln macht keinen Sinn. Die Newton ist ja auch noch an Land. Also wird es schon gehen.

Ich genieße die Ruhe an Bord. Schaue auf das Meer und sehe gerade noch so die brechenden Wellen an der Riffkante.

Etwa eine Stunde später kommt das Newton- Beiboot zu uns. Der erste Teil der Crew ist da, und wir sind das zusätzliche Beiboot los. Schade. Ich hätte die Motoren tauschen sollen. Die anderen haben 15 PS, wir nur 5…

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