Maupiti

Nach dem Frühstück und morgendlichem Bad im Türkisen Wasser fahren wir die gleiche Strecke durch Atoll zurück bis zum Pass. Vor Bora Bora setzen wir den Kurs auf Maupiti.

Hinter uns ist die „Amazone“ und danach kommt die „Newton“. Wir haben Flaute und etwa 1,5 Meter Dünung.

Der Pass von Maupiti ist nur bei einer Dünung von maximal 2 Meter und einem Wind von weniger als 15 Knoten passierbar. Also ideale Bedingungen.

Wir nähern uns dem sehr gut betonnten Pass.

Am Anfang schiebt uns die Dünung in den Pass. Mitten in der Einfahrt muss man den Kurs stark nach Steuerbord ändern, man bekommt also den Seegang von der Seite. Zum Glück ist die Richtung der Dünung so ideal, dass an dieser Stelle schon ruhiges Wasser ist, da das Riff schützend davor liegt. Dennoch schiebt uns eine große Welle in den Pass. Wir sind langsamer als die Welle. Es hebt unser Heck langsam an. Man merkt die Kraft, mit der uns die Welle vorschiebt. Da wir langsamer sind, wandert sie unter uns durch und hebt nun den Bug an dadurch sinkt das Heck wieder ab, bis die nächste Welle kommt.

Wenn die Wellen kürzer wären (zum Beispiel, wenn der Wind aus der entgegengesetzten Richtung kommt) würde die nächste Welle ins Heck schlagen.

In der Lagune geht es im Zickzack bis vor den Hauptort.

Dort wird geankert.

Am Nachmittag setzt ein Teil der Crew auf die Insel über.

Ich entdecke einen Fahrradverleih.

Wir bekommen 4 Räder für 1000 Pazifische Franken. Etwa 8 Euro. Auf gehts.

Fast die ganze Strecke führt an der Küste entlang. Nur einen Bergabschnitt gibt es. Von oben hat man einen tollen Ausblick auf die Lagune. Auf der Bergabtour versagt bei einem Fahrrad der Rücktritt. Dadurch verpassen wir den Abzweig zurück zum Boot und fahren weiter in den hinteren Teil der Insel.

Hier kommen wir an einen wunderschönen Sandstrand.

Besonders auffällig ist die Freundlichkeit der Einwohner. Man wird von allen gegrüßt!

Auf dem Weg zurück finden wir 2 kleine Läden und einen Getränkekiosk.

Außerdem erwerben wir zwei Thunfischfilets.

Am nächsten Morgen setzen wir wieder zur Insel über.

Eigentlich stand eine Bergbesteigung der mit 372 Metern höchsten Erhebung auf dem Plan. Den Ausblick vom Vortag wollte. Wir toppen.

Allerdings müssen wir die Tour bereits nach wenigen Metern abbrechen. Sie führt durch den Regenwald und die Pfade sind total aufgeweicht.

Also gehts normal durch den Ort.

Wir fotografieren vor einem Haus einen bunt blühenden Baum. Da kommt der Bewohner auf uns zu und will uns etwas erklären. Leider kann er kein Englisch. Er zeigt auf die Kunstwerke in seinem Garten. Verzierte Steine und anschließend auf mein T-Shirt mit Schrift.

Wir folgen dem gezeigten Weg in den Regenwald. Auf einer Lichtung liegt ein großer Stein, mit zahlreichen Gravuren von Schildkröten.

Wir gehen noch tiefer in den Wald hinein der Weg führt entlang eines Baches. Der steinerne Flusslauf verzweigt immer wieder.

Wie ich später im Internet recherchiert habe,untersuchen Archäologen dieses Tal. Es handelt sich hier um ein sehr altes Bewässerungssystem. Man geht davon aus, dass hier das landwirtschaftliche Zentrum lag.

Hier muss es eine quelle geben, denn wir entdecken den Beginn einer modernen Wasserleitung und ein kleines Pumpenhäuschen.

Alles ist des fruchtbar, viele Palmen und mangobäume stehen hier. Die Mangos sind reif und fallen immer wieder neben uns von den Bäumen. Wir machen schon Witze, wem zuerst eine treffen wird.

Dann muss ich die Exkursion leider beenden.

Ich habe eine Verabredung.

„Mittag in der snackbar“ war abgesprochen.

Da es sich um eine Selcherin handelt, gehe ich davon aus, dass Mittag auch wirklich 12 Uhr ist. Aber Snackbar? Ich vermute, dass es die Gaststätte ist, welche am Vortag geschlossen hatte.

Ich lag mit beiden Entscheidungen richtig und treffe Claudine.

sie ist 1960 mit ihrem Mann und Sohn auf Weltumseglung mit ihrer 28 Fuß Ketch gegangen. Von Senegal ging es über Kap Verden in die Karibik. Hier waren sie einige Zeit unterwegs. Dann die Ostküste Südamerikas herunter. Brasilien und Chile. Nachdem sie wieder Richtung Karibik unterwegs waren, ging es durch den Panamakanal zu den Galapagos-Inseln und dann weiter durch den Pazifik, bis sie in Französisch Polynesien angekommen waren.

Hier hat es Ihnen so sehr gefallen, dass sie geblieben sind. Sie kauften ein größeres Boot und gründeten das erste Charterunternehmen. Amerikaner und Australier kamen zu ihnen Bord und sie segelten immer wieder in Französisch Polynesien. Inzwischen hatte. Sie drei Söhne. Alle auf dem Wasser aufgewachsen.

Daher sind sie auch jetzt noch damit verbunden. Einer hat eine Werft. Der andere ist seenotretter und der dritte ist Kapitän einer Luxusyacht.

Sie selber unterrichtet heute noch die Einheimischen in seefahrtsrecht. Die Polyneser können zwar schon im Kindesalter Boot fahren, kennen aber weder lichterführung noch andere Regeln. Aller paar Jahre gibt sie einen Kurs und die Polizei nimmt dann die Prüfung ab.

Bis 12 Jahre gehen die Kinder in Maupiti in die Schule. Dann müssen sie nach Raiatea. Da gibt es alle weiteren Schulen. Auch viele Ausbildungsmöglichkeiten, diese werden aber selten genutzt. Die Jugendlichen kommen zurück nach Maupiti. Etwas über 1000 Einwohner leben hier.

Tourismus ist nicht weiter ausgebaut. Es gibt nur kleine Gästehäuser. Hotels sind nicht erlaubt. Ansonsten leben sie hauptsächlich vom Fischfang, arbeiten auf Kokusnuss- oder Melonenplantagen. Außerdem wachsen hier die Blüten aus denen die tahitischen Blütenketten hergestellt werden.

Die Regierung unterstützt die Bildung. Wer sich Schule oder Studium nicht leisten kann, bekommt große finanzielle Unterstützung. Aber viele nutzen das nicht. Es ist bequemer auf dem Sofa zu sitzen. Leider geht es dann in er weiter bergab. Sie hat in ihrem Kurs viele, die nicht mehr lesen und schreiben können.

Es gibt so etwas wie Sozialhilfe. Ist nicht viel, aber reicht. Früchte und Fische gibt es genug.

Sie hat mir dann noch einige interessante Ankerplätze in der Karte gezeigt. Jemand erfahreneres kann man eigentlich nicht finden. Sie hat ja 50 Jahre lang Urlauber auf die 5 Insel gefahren…

Früher gab es eine Fährverbindung nach Bora Bora. Kostete 25 Euro. Aufgrund der schwierigen Passeinfahrt wurde diese eingestellt und durch eine Fluglinie ersetzt. Ein Ticket kostet jetzt 150 Euro und muss mehrere Wochen im Voraus gebucht werden, da nur 32 Leute rein passen.

Einmal im Monat kommt ein Versorgungsschiff. So kann es auch mal vorkommen, dass die Regale in den Minilädchen leer bleiben.

Die Fluglinie wird nicht für die Versorgung genutzt. Die Kosten sind zu hoch.

Für den Abend ist ein BBQ auf dem Motu angesagt. Wir machen uns mit Grill und Zubehör auf den Weg an den Strand.

Im Sandstrand unter Palmen befestigen wir unseren bordgrill und entzünden die Holzkohle. Es gibt den frischen Thunfisch und für mich Hähnchenkeule.

In der Nacht können wir bis zum Boot zurücklaufen. Ankern bei 1,6 Meter Wassertiefe hat schon seine Vorteile…

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