Für die Ausfälle und Ersatzverkehre auf den Strecken der Städtebahn Sachsen (SBS) werden
die Pendler entschädigt. Aufgrund fehlender Lokführer sowie defekter Triebwagen in Folge
von Baumkollisionen konnte der Betrieb seit Mai nicht mehr in gewohnter Qualität
angeboten werden. Über 30.000 Zugkilometer fielen aus. Pendler erhalten nun einmalig
einem pauschalen Betrag in Höhe von 50 Euro. Diese Entschädigung wird aus den Pönalen
finanziert, die die Städtebahn an den Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) zahlen muss.
Grundlage für die Zahlung ist eine Fahrkarte im Abonnement. „Gemeinsam mit dem VVO
möchten wir uns damit bei den Fahrgästen entschuldigen, die besonders unter den Mängeln
gelitten haben“, betont Torsten Sewerin, Geschäftsführer der Städtebahn Sachsen GmbH.
„Wir werden darüber hinaus weiter daran arbeiten, die vertraglich vereinbarten Leistungen
wieder in gewohnter Weise zu erfüllen.“ Um die Entschädigung in Anspruch zu nehmen,
erhalten die Fahrgäste in den Zügen der Städtebahn Sachsen ein Formular, das ausgefüllt
als Scan oder Foto gemeinsam mit den Kunden- und Bankdaten eingesandt wird. Anspruch
auf die Zahlung haben alle Fahrgäste mit einer Abo-Monatskarte oder einem JobTicket,
sowohl ermäßigt als auch zum Normalpreis für die Monate Mai, Juni, Juli, August,
September oder Oktober 2018. Das Ticket muss eine der Tarifzonen Kamenz, Radeberg,
Königsbrück, Pirna, Bad Gottleuba, Bad Schandau, Neustadt oder Altenberg einschließen.
Michael Geisler, Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz – Osterzgebirge und
Aufsichtsrat der VVO GmbH erläutert: „Mir ist es wichtig, dass die Entschädigung direkt bei
den Fahrgästen ankommt und damit auch ein deutliches Signal gesendet wird, dass die
mangelhafte Leistung nicht einfach so hingenommen wird.“ Der Landkreis ist mit der
Verbindung zwischen Pirna und Sebnitz sowie der Müglitztalbahn besonders stark betroffen.
Das Gebiet des VVO umfasst neben der Landeshauptstadt Dresden die Landkreise Meißen,
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und den westlichen Teil des Landkreises Bautzen. Der
kommunale Zweckverband ist für den Schienenpersonennahverkehr verantwortlich. Die
Städtebahn Sachsen betreibt seit 2010 den Verkehr auf dem VVO-Dieselnetz, das eine
jährliche Leistung von 1,8 Millionen Zugkilometern umfasst.