Am Vormittag kam es zu einem Polizeieinsatz in dem Asylbewerberheim an der Salzstraße. In der Folge erlitt ein 23-jähriger Libyer eine Schussverletzung am Oberschenkel.
Ein Mitarbeiter des Wachdienstes hatte die Dresdner Polizei über den Notruf angefordert. Ein Bewohner der Flüchtlingsunterkunft hatte das Wachpersonal mit einem Messer bedroht. Die Mitarbeiter zogen sich daraufhin in ihre Räumlichkeiten zurück.
Als Einsatzkräfte (vier Streifenwagen) eintrafen, bedrohte der libysche Staatsbürger auch diese mit einem Messer. Gleichzeitig bemerkten die Beamten frische Schnittwunden an ihm sowie Blut an den Wänden.
Der junge Mann wirkte sehr aufgebracht und aggressiv. Auf die Ansprechversuche der Beamten reagierte er nicht. Er ließ sich auch nicht beruhigen. Aus seinem Verhalten ergab sich der Verdacht, dass der 23-Jährige unter dem Einfluss berauschender Mittel steht.
Als der Asylbewerber mit dem Messer in Richtung der Beamten ging, schoss ihn ein 32-jähriger Polizeibeamter in den Oberschenkel. Der Mann konnte in der Folge überwältigt und das Messer sichergestellt werden.
Nach einer ärztlichen Versorgung des 23-Jährigen wurde er in ein Krankenhaus verbracht, wo er derzeit bewacht wird.
Der Libyer muss sich wegen Bedrohung verantworten. Die Ermittlungen zu den Hintergründen und den konkreten Abläufen dauern an. Routinemäßig wird in diesem Zusammenhang auch die Rechtmäßigkeit der Schusswaffenanwendung geprüft.
Derzeit erfolgt die kriminaltechnische Untersuchung des Tatortes. Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei übernommen.