Bedrohung mit Messer endet im Gefängnis

Couragierte Reisende überwältigen aggressiven Schwarzfahrer

In den späten Nachtstunden am Samstag bestieg in Radeberg ein 26-Jähriger den Zug in Richtung Arnsdorf. Bei der Fahrkartenkontrolle durch die Zugbegleiterin konnte der junge Mann keinen Fahrausweis vorlegen. Das Angebot einen Fahrausweis im Zug zu erwerben, lehnte er ab und reagierte sofort verbal aggressiv gegenüber der Zugbegleiterin. Zwei männliche Reisende stellten sich daraufhin sofort schützend zu der Zugbegleiterin. Diese schloss den Schwarzfahrer von der Weiterfahrt am Folgebahnhof in Arnsdorf aus.

Der deutsche Staatsangehörige weigerte sich jedoch den Zug zu verlassen. Mit Unterstützung der beiden Männer gelang es der Zugbegleiterin letztendlich, den Schwarzfahrer aus dem Zug zu drängen. Auf dem Bahnsteig schlug der 26-jährige nun unvermittelt in Richtung des Kopfes eines Zeugen. Dieser konnte dem Schlag aber ausweichen.

Nun zog der Angreifer ein Einhandmesser aus der Hosentasche und bedrohte die Anwesenden. Die beiden 36 und 37-jährigen Deutschen aus Wittichenau konnten den Angreifer überwältigen und bis zum Eintreffen der bereits verständigten Polizei festhalten. Dabei wurde einer der couragierten Helfer durch das Messer des Täters leicht an der Hand verletzt.

Eintreffende Beamte der Polizeidirektion Görlitz und der Bundespolizei Dresden überwältigten, fesselten und durchsuchten den Täter. Das Tatmittel, ein verbotenes Einhandmesser, wurde beschlagnahmt. Ein Atemalkoholtest ergab 0,9 Promille. Ein Drogentest verlief ohne Ergebnis. Durch den Bereitschaftsstaatsanwalt wurde auf Antrag der Bundespolizei Dresden eine Blutentnahme angeordnet. Diese wurde in einem Dresdener Krankenhaus durchgeführt.

Am Folgetag wurde der 26-Jährige auf Betreiben der Bundespolizei dem Bereitschaftsrichter beim Amtsgericht Bautzen vorgeführt.

Dieser erließ nach Würdigung des Gesamtsachverhaltes einen Untersuchungshaftbefehl.

Durch Beamte der Bundespolizei Dresden wurde der gebürtige Kasache unmittelbar der Justizvollzugsanstalt Görlitz zugeführt. Durch die Bundespolizei Dresden wurden Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung, Erschleichen von Leistungen, Verstoß Waffengesetz und Hausfriedensbruch eröffnet.

Der Leiter der Bundespolizeiinspektion Dresden Polizeidirektor Jörg Scheeser:

„Ich danke den couragierten Zeugen für ihr beherztes und mutiges Eingreifen. Das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Dennoch muss sich kein Zeuge in Gefahr begeben. Wichtig ist in solchen Fällen, unverzüglich den Polizeinotruf zu wählen und sich möglichst viele Details des Täters zu merken. So ist auch im Nachgang eine qualifizierte Fahndung sowie Strafverfolgung möglich.“

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