Unerlaubte Einreise auf der LadeflÀche eines LKW

Die Kollegen vom Hauptzollamt Erfurt, eingesetzt zur Einfuhrabfertigung von LKW aus Nicht-EU-Staaten, kontrollierten am Freitagmorgen, dem 20.07.2018 gegen 08:30 Uhr einen mazedonischen LKW-Fahrer, der seine LKW-Ladung zur Warenabfertigung beim Zollamt Nossen vorstellte.

Beim Öffnen der LadeflĂ€che machte der eingesetzte Beamte des Zollamtes plötzlich eine untypische Feststellung. Statt der erwarteten Stahlteile, saßen zusĂ€tzlich 6 Personen unberechtigt auf der LadeflĂ€che und wollten aussteigen. Völlig ĂŒberrascht von der Entdeckung, alarmierte er die Kollegen der Bundespolizei Dresden und teilte diesen die Feststellung mit.

Kurze Zeit spÀter stellte sich heraus, dass die 6 mÀnnlichen Personen seit 3 Tagen auf der LadeflÀche hockten, um ungesehen die Grenzkontrollen in Ungarn umgehen zu können.

Der 55-jĂ€hrige mazedonische LKW-Fahrer war ebenfalls erstaunt ĂŒber die Zuladung und erklĂ€rte den Polizisten, dass er schon in Serbien, beim GrenzĂŒbertritt zur EuropĂ€ischen Union, Strafe wegen Übergewicht zahlen musste, da sein LKW 120 Kg zu viel auf die Waage brachte. Da die angebrachte Plombe fĂŒr sicheren Warenverkehr jedoch verschlossen und unbeschĂ€digt war, gingen die Grenzkontrollbeamten in Ungarn davon aus, dass der LKW mit Stahlteilen ĂŒberladen wurde.

Mit der schweren Last und der gezahlten Strafe, fuhr der Mazedonier 3 Tage von Ungarn ĂŒber Tschechien nach Deutschland zum Zollamt Nossen.

Die 6 blinden Passagiere wurden von den Bundespolizisten und dem Zollbeamten sofort von der LadeflÀche geholt. Augenscheinlich konnten keine gesundheitlichen BeeintrÀchtigungen festgestellt werden.

Trotz der fehlenden Ausweispapiere erklĂ€rten die Personen, dass 3 von ihnen aus Afghanistan und 3 aus Bangladesch kommen. Die MĂ€nner im Alter von 16 bis 29 Jahren, reisten auf diesem Wege unerlaubt nach Deutschland ein. Die 6 Insassen und der LKW-Fahrer wurden fĂŒr weitere polizeiliche Maßnahmen durch die Bundespolizisten zur Dienststelle nach Dresden begleitet. Bei Ermittlungen im Nachgang stellte sich heraus, dass die asylsuchenden GĂ€ste den LKW-Fahrer in Serbien bei nĂ€chtlicher Ruhe ĂŒberraschten und sich, kurz vor GrenzĂŒberfahrt nach Ungarn, Zutritt ĂŒber die Plane des AnhĂ€ngers verschafften.

Dem mazedonischen LKW-Fahrer konnte kein fehlerhaftes Verhalten nachgewiesen werden, er wurde auf freiem Fuß belassen. Die 6 Insassen wurden nach ihrem Asylgesuch der AuslĂ€nderbehörde ĂŒbergeben. Die ungewollten FahrgĂ€ste mĂŒssen sich wegen des Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz verantworten.

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