Nach Hinweisen aus der Bevölkerung und Diskussionen im Stadtrat zu vermeintlichen Unfallhäufungen und Gefahren der Kurve Wilsdruffer Straße zwischen Ziegelwerk Eder, Friedhof Potschappel und Gärtnerei bzw. Bahnbrücke hat die Stadtverwaltung im 2. Halbjahr 2016 umfangreiche Untersuchungen der Strecke beauftragt. Diese liegen nunmehr vor. In der Kurve waren in der Vergangenheit wiederholt Unfälle passiert und sie als gefühlte Unfallhäufungsstelle wahrgenommen und Maßnahmen gefordert worden.
Eine detaillierte Auswertung der polizeilichen Unfallstatistik aus den vergangenen fünf Jahren ergab jedoch, dass der Großteil der Unfälle auf nicht angepasste Geschwindigkeit (oft in Verbindung mit nassen Fahrbahnverhältnissen) und andere Fehler beim Fahrzeugführer zurückzuführen ist. Eine weitere Auswertung der Verkehrsunfallforschung der TU Dresden ergab, dass bei allen von der Verkehrsunfallforschung erfassten Unfällen eine zu hohe Fahrgeschwindigkeit (ca. 60 – 80 km/h bei maximal erlaubten 50 km/h) eingangs der Kurve festgestellt wurde.
Die Auswertungen von Polizei und Verkehrsunfallforschung zeigen unterschiedliche Unfallverläufe und unterschiedliche Stellen, an denen die Unfälle passierten. Bestimmte Muster waren nicht zu erkennen (bspw. auch bezüglich Alter, Geschlecht oder Ortskenntnis der Fahrzeugführer). Die Kurve erfüllt aktuell nicht die Kriterien für einen Unfallschwerpunkt.
Zusätzlich hat das Stadtbauamt eine Griffigkeitsmessung des Fahrbahnbelages im Kurvenbereich veranlasst. Diese im November 2016 erfolgte Griffigkeitsmessung (Messfahrzeug bei nasser Fahrbahn) ergab, dass trotz unterschiedlicher Belagsarten die Griffigkeitswerte im absolut zulässigen Bereich liegen. Weiterhin wurde durch das Stadtbauamt für die Kurve eine Bestandsvermessung beauftragt, die ebenfalls im November 2016 durchgeführt wurde. Sie ergab, dass die Längs- und Querneigungen in den regelkonformen Bereichen der gültigen Richtlinien und Empfehlungen liegen.
Bereits im Jahr 2015 wurde zur Erhöhung der Verkehrssicherheit die Beschilderung im Bereich der Kurve ergänzt, die die Kraftfahrer auffordert, die Fahrweise den örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Zur besseren Wahrnehmung und Sichtbarkeit wurde in der Innenkurve das Verkehrszeichen „Achtung Kurve“ auf einer weißen Plantafel angebracht, in der Außenkurve wurde der Kurvenverlauf durch rot/weiße Kurvenleitmale besonders kenntlich gemacht. Von Freital aus kommend steht das Warnzeichen „Achtung Schleudergefahr“.
Alle Überprüfungen der Kurve zeigen im Ergebnis, dass sie in einem technisch einwandfreien Zustand ist. Aus fachlicher Sicht hat die Stadtverwaltung daher momentan keine weitere Veranlassung, zusätzliche Beschilderungen und Warnhinweise anzubringen.