Beratung zur „Park- und Waldbrandsituation“ in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz

Parkplatzsituation

Der allgemeine Trend zum Urlaub in der Heimatregion sowie die aufstrebenden Tourismussparten Caravaning und Camping sorgen, gerade mit Hinblick auf die Corona Pandemie, für eine Verschärfung der aktuellen Parkplatzsituation im Nationalparkgebiet.

Noch vor Beginn der Sommerferien in Sachsen haben sich am 09.07.2020 alle beteiligten Akteure der Nationalparkregion Sächsische Schweiz zum Fachaustausch im Landratsamt in Pirna getroffen.

Gemeinsam mit Landrat Michael Geisler bestand mit den Bürgermeistern der Nationalparkregion, Vertretern der Nationalparkverwaltung, des Sachsenforstes, des Tourismusverbandes sowie den zuständigen Polizeirevieren Konsens, dass kurzfristige und mittelfristige Lösungen gefunden werden sollen, welche die angespannte Parksituation entschärfen können.

Aktuell kann festgestellt werden, dass es u. a. zu Parkplatzproblemen in den Bereichen des Kirnitzschtals, des Zahngrunds nach Ostrau, in Waltersdorf am Gamrig, in der Ortslage Weißig, in Schmilka oder im Bereich von Bielatal ab dem Brausenstein kommt. Regelmäßig wird außerhalb genehmigter Parkflächen geparkt. Zugestellte Waldeinfahrten behindern die Zugänge für jegliche Rettungskräfte, egal ob für Feuerwehren, den Rettungsdienst oder die Bergwacht.

Alle Anwesenden sind sich einig, dass kurzfristige Lösungen zur dringend benötigten Entschärfung der Parkplatzsituation beitragen können. Wichtig ist hierbei die Unterschiedlichkeit der Besuchergruppen. „Auch kleinteilige kurzfristige Lösungen in den Kommunen können helfen Tagestouristen die notwendigen Parkmöglichkeiten zu bieten. Hierfür sollen Freiflächen, wie geeignete Wiesen zur Verfügung gestellt werden. Auch soll das Gespräch zu privaten Eigentümern gesucht werden, die ihre Flächen derzeit nicht nutzen.“, so Landrat Michael Geisler.

Mittelfristig ist es erforderlich, Lösungen für den steigenden Bedarf an Stellflächen für Camper und Caravans zu schaffen.


Aktuelle Situation – Waldbrand

Innerhalb des Nationalparks Sächsische Schweiz besteht die Möglichkeit in einer der offiziell 58 ausgewiesenen Boofen zu nächtigen. Derzeitig sind diese vollständig ausgelastet.

Leider finden jedoch die meisten Übernachtungen außerhalb dieser zulässigen Orte statt. Viele unterschätzen die dabei bestehende Gefahr an diesen Stellen hinsichtlich eines nächtlichen Absturzes oder die ausgehende Brandgefahr im Zusammenhang offenen Feuerstellen. Zudem befinden sich diese Gäste im Gebiet des Nationalparks, welcher Rückzugsort für seltene Pflanzen- und Tierarten ist.

Nationalparkwächter sowie Mitarbeiter des Sachsenforsts sorgen mit Unterstützung der Ort- und Landespolizei dafür, dass illegale Nachtlager geräumt und entsprechend geahndet werden.

Hierzu wird es auch demnächst wieder entsprechende Einsätze geben.

Die Möglichkeit der nächtlichen Sperrung des Waldes wurde bereits erfolgreich im vergangenen Jahr praktiziert und könnte auch in diesem Sommer wieder angewandt werden. In Abwägung und unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit wird es auch in diesem Jahr wieder Maßnahmen geben, die einer möglichen Waldbrandgefahrensituation vorbeugen sollen.

Die ersten Brände in diesem Jahr haben gezeigt, dass die Kommunikation und Koordinierung des Einsatzes zur Brandbekämpfung zwischen Feuerwehr, Rettungskräften, Bergwacht, Nationalparkverwaltung, Sachsenforst und Polizei verbessert wurde. Dabei wurde beispielsweise der Einsatz von Drohnentechnik erprobt.

Im Rahmen der Prävention wurde sich dazu verständigt, dass alle beteiligten Akteure eine gebündelte Öffentlichkeitsarbeit über die jeweiligen festgelegten Regelungen und Einschränkungen durchführen werden.

Foto: Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge
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