Polizeiliche Kriminalstatistik 2019

Landkreis SĂ€chsische Schweiz – Osterzgebirge

Eckpunkte der KriminalitÀtsentwicklung

PolizeiprĂ€sident Jörg Kubiessa (54): „Die Fallzahlen der allgemeinen KriminalitĂ€t lagen nochmal unter dem Tiefststand des vergangenen Jahres. FĂŒr mich ist das ein Beleg, dass wir mit unserem im Landkreis gewĂ€hlten Ansatz des Community Policing richtig unterwegs sind. Denn Probleme können am besten da beseitigt werden, wo sie entstehen – vor Ort. Mit unsrem verstĂ€rkten Engagement in der „Allianz Sichere SĂ€chsische Kommunen“ wollen wir negative Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen möglichst frĂŒhzeitig entgegenzuwirken. Eine schnelle polizeiliche Reaktion fĂŒhrt unbestritten zu einem verbesserten Sicherheitsempfinden – eines unserer wesentlichen strategischen Ziele.“

Im Landkreis SĂ€chsische Schweiz-Osterzgebirge wurden 2019 insgesamt 10.967 Straftaten (2018: 11.635; 2017: 13.006) erfasst. Das sind 668 FĂ€lle weniger als im Vorjahr und entspricht einer Abnahme um 5,7 Prozent.

Die HĂ€ufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, sank 2019 auf 4.465 (2018: 4.741; 2017: 5.286).

Insgesamt 7.424 Straftaten (2018: 8.036; 2017: 9.268) konnten aufgeklÀrt werden. Die GesamtaufklÀrungsquote sank leicht auf 67,7 Prozent (2018: 69,1 Prozent; 2017: 71,3 Prozent).

Von den 6.163 ermittelten TatverdÀchtigen (2018: 6.381; 2017: 7.138) waren 79,1 Prozent mÀnnlichen und 20,9 Prozent weiblichen Geschlechts. Es wurden dabei 307 Kinder (2018: 465; 2017: 748), 575 Jugendliche (2018: 550; 2017: 542) und 494 Heranwachsende (2018: 480; 2017: 501) als TatverdÀchtige ermittelt.

Die Zahl der nichtdeutschen TatverdÀchtigen sank von 2.594 im Jahr 2018 auf 2.397 im Jahr 2019. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der TatverdÀchtigen betrug somit 38,9 Prozent (2018: 40,7 Prozent; 2017: 47,2 Prozent).

Auch bei der allgemeinen KriminalitĂ€t ohne auslĂ€nderrechtliche Delikte wurden 2019 mit 9.475 FĂ€llen (2018: 9.849; 2017: 10.247) 3,8 Prozent weniger Straftaten registriert. Die AufklĂ€rungsquote blieb in diesem Bereich mit 62,8 Prozent leicht unter dem Wert des Vorjahres (2018: 63,7 Prozent; 2017: 63,9 Prozent). Insgesamt wurden 4.821 TatverdĂ€chtige ermittelt (2018: 4.853; 2017: 4.774). Davon waren 1.063 Nichtdeutsche (2018: 1.071; 2017: 1.014), deren Anteil von 22,0 Prozent damit gegenĂŒber dem Vorjahr nahezu gleich blieb (2018: 22,1 Prozent; 2017: 21,2 Prozent). Als tatverdĂ€chtig erfasst wurden 230 Kinder (2018: 225; 2017: 187), 522 Jugendliche (2018: 473; 2017: 390) und 436 Heranwachsende (2018: 389; 2017: 344).

Die Zahl der Opfer von Straftaten blieb mit 1.704 annÀhernd gleich (2018: 1.708; 2017: 1.759). Insgesamt 1.015 Opfer (59,6 Prozent) waren mÀnnlichen und 689 Opfer (40,4 Prozent) weiblichen Geschlechts. Unter den Opfern waren 202 Kinder (2018: 197; 2017: 226), 142 Jugendliche (2018: 178; 2017: 145) und 134 Heranwachsende (2018: 122; 2017: 107). 142 Opfer einer Straftat waren 60 Jahre oder Àlter (2018: 141; 2017: 131). Insgesamt wurden 1.226 Erwachsene als Opfer registriert.

Der durch KriminalitÀt registrierte finanzielle Schaden betrug rund 11,3 Millionen Euro (2018: 7,5 Millionen Euro; 2017: 9,0 Millionen Euro).

Jörg Kubiessa: „Der Anstieg der Schadenssumme geht fast ausschließlich auf das Konto von Insolvenzstraftaten. Allein 26 TatverdĂ€chtige haben einen Schaden von 6,6 Millionen Euro – und damit 4,5 Millionen mehr wie im Vorjahr- verursacht.“

AusgewÀhlte Deliktbereiche

EigentumskriminalitÀt

LĂ€sst man das weite Feld der strafrechtlichen Nebengesetze, zu denen unter anderem auch sĂ€mtliche auslĂ€nderrechtliche Delikte zĂ€hlen, außer Acht, so bilden die Diebstahlsdelikte den Hauptteil der GesamtkriminalitĂ€t. Ihr Anteil betrĂ€gt 26,1 Prozent (2018: 26,5 Prozent). Die Fallzahlen sanken auf 2.859 FĂ€lle (2018: 3.087 FĂ€lle). Die Anzahl der aufgeklĂ€rten FĂ€lle sank von 1.064 im Jahr 2018 auf 901 im Jahr 2019. Die AufklĂ€rungsquote sank damit um 3,0 Prozentpunkte auf 31,5 Prozent.

Die DiebstÀhle setzen sich zusammen aus 1.436 FÀllen des Diebstahls ohne erschwerende UmstÀnde (2018: 1.488) und 1.423 FÀllen des Diebstahls unter erschwerenden UmstÀnden (2018: 1.599).

Schwerpunkte im Bereich der DiebstahlskriminalitÀt sind DiebstÀhle in/aus GeschÀften oder Kiosken mit 545 FÀllen (2018: 593 FÀlle), DiebstÀhle von FahrrÀdern mit 376 FÀllen (2018: 387 FÀlle) und DiebstÀhle an/aus Kraftfahrzeugen mit 347 FÀllen (2018: 377 FÀlle).

Bei den DiebstĂ€hlen von Kraftfahrzeugen, einschließlich der unbefugten Benutzung, sanken die FĂ€lle auf 55 (2018: 70 FĂ€lle). Dies entspricht einem RĂŒckgang um 21,4 Prozent und ist der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Die AufklĂ€rungsquote liegt mit 23 FĂ€llen bei 41,8 Prozent (2018: 37,1 Prozent). Von den 44 ermittelten TatverdĂ€chtigen waren 27 Nichtdeutsche, was einem Anteil von 61,4 Prozent entspricht. Von den nichtdeutschen TatverdĂ€chtigen kamen zwölf aus Polen, neun aus der Tschechischen Republik, drei aus Ungarn, zwei aus dem Kosovo und einer aus der Slowakei.

Im Bereich des Ladendiebstahls sank die Anzahl der FĂ€lle gegenĂŒber dem Jahr 2018 um 8,0 Prozent auf 415 FĂ€lle (2018: 451 FĂ€lle). Die AufklĂ€rungsquote lag mit 87,5 Prozent lediglich einen Prozentpunkt unter der des Vorjahres mit 88,5 Prozent. Insgesamt wurden 377 TatverdĂ€chtige ermittelt. Der Anteil der nichtdeutschen TatverdĂ€chtigen in diesem Bereich lag bei 31,6 Prozent (2019: 119; 2018: 106).

DiebstĂ€hle in/aus BĂŒros, Lagern und WerkstĂ€tten gingen im Jahr 2019 von 207 FĂ€llen im Vorjahr auf 185 FĂ€lle und damit um 10,5 Prozent zurĂŒck. Die AufklĂ€rungsquote betrug in diesem Deliktfeld 22,2 Prozent (2018: 30,4 Prozent).

Die Zahl der DiebstĂ€hle in/aus Wohnungen ist im Jahr 2019 um 22 FĂ€lle auf 194 FĂ€lle gestiegen. Dabei handelt es sich in 99 FĂ€llen um DiebstĂ€hle ohne erschwerende UmstĂ€nde (2018: 71 FĂ€lle), bei denen die TĂ€ter entweder zugangsberechtigt waren oder ungehindert in die Wohnung gelangen konnten. In weiteren 95 FĂ€llen handelt es sich um WohnungseinbrĂŒche (2018: 101), bei denen die TĂ€ter ein Hindernis zu ĂŒberwinden hatten. In 44 dieser FĂ€lle fand die Tat zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr statt (TageswohnungseinbrĂŒche). Insgesamt lag die AufklĂ€rungsquote bei diesem Deliktbereich bei 51,0 Prozent (2018: 44,8 Prozent).

RauschgiftkriminalitÀt

Im Jahr 2019 sanken die Fallzahlen im Bereich RauschgiftkriminalitÀt auf 581 FÀlle (2018: 592 FÀlle).
Die AufklÀrungsquote betrug 96,9 Prozent (2018: 96,6 Prozent).

Die Polizei ermittelte 541 TatverdĂ€chtige (2018: 522). Dabei stehen 462 mĂ€nnlichen TatverdĂ€chtigen 79 weibliche TatverdĂ€chtige gegenĂŒber. Der Anteil von nichtdeutschen TatverdĂ€chtigen liegt bei 16,8 Prozent (2018: 15,5 Prozent).

Die Zahl der allgemeinen VerstĂ¶ĂŸe gegen das BetĂ€ubungsmittelgesetz (so genannte Konsumentendelikte) sank auf 446 FĂ€lle (2018: 465 FĂ€lle). Die Fallzahlen beim unerlaubten Handel mit oder Schmuggel von BetĂ€ubungsmitteln blieb mit 83 FĂ€llen annĂ€hernd gleich groß (2018: 81 FĂ€lle).
Insgesamt wurden im Landkreis SĂ€chsische Schweiz-Osterzgebirge 71 allgemeine VerstĂ¶ĂŸe gegen das BetĂ€ubungsmittelgesetz mittels Crystal (2018: 115 FĂ€lle) und 12 FĂ€lle des Handels oder Schmuggels mit Crystal (2018: 11 FĂ€lle) festgestellt. Die Zahl der allgemeinen VerstĂ¶ĂŸe mittels Cannabis und dessen Zubereitungen stieg um 26 auf 321 FĂ€lle und damit um 8,8 Prozent (2018: 295 FĂ€lle).

Im Landkreis SĂ€chsische Schweiz-Osterzgebirge wurden durch die Polizeidirektion Dresden ca. 3,8 Kilogramm Marihuana, 924,5 Gramm Heroin und 506 Tabletten eines Drogenersatzstoffes sichergestellt. Bei Crystal, Amphetamin u.a. lagen die Sicherstellungsmengen unter 200 Gramm.

Im Jahr 2019 wurde ein Drogentoter (46 Jahre) registriert (2018: 0).

GewaltkriminalitÀt

Die Zahl der Gewaltstraftaten stieg auf 253 FÀlle (2018: 224 FÀlle). Bei einer AufklÀrungsquote von 85,8 Prozent sind 286 TatverdÀchtige (2018: 255) ermittelt worden. Davon waren 78 TatverdÀchtige nichtdeutsch (2018: 71), was einem Anteil von 27,3 Prozent (2018: 27,8 Prozent) entspricht.

206 FĂ€lle aller registrierten Gewaltdelikte waren gefĂ€hrliche und schwere Körperverletzungen (2018: 181). Bei weiteren 30 FĂ€llen handelte es sich um Raubstraftaten (2018: 35 FĂ€lle). Zudem wurden fĂŒnf Mord- und Totschlagdelikte (2018: 2 FĂ€lle) registriert, wobei es sich in vier FĂ€llen um versuchte Straftaten handelte.

WirtschaftskriminalitÀt

Die WirtschaftskriminalitĂ€t sank auf 74 Delikte (2018: 93 FĂ€lle), was einem RĂŒckgang um 20,4 Prozent entspricht. Die AufklĂ€rungsquote in diesem Bereich betrug 98,6 Prozent (2018: 100,0 Prozent). 61 TatverdĂ€chtige wurden ermittelt.

Der festgestellte finanzielle Schaden betrug rund 6,8 Millionen Euro (2018: 2,3 Millionen Euro).

StraßenkriminalitĂ€t

Die StraßenkriminalitĂ€t sank auf 1.719 FĂ€lle (2018: 1.866 FĂ€lle), was einem RĂŒckgang von 7,9 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 533 TatverdĂ€chtige ermittelt (2018: 481). Die AufklĂ€rungsquote blieb in diesem Bereich mit 23,7 Prozent unter dem Vorjahreswert (2018: 25,9 Prozent). Der Anteil der nichtdeutschen TatverdĂ€chtigen lag bei 21,6 Prozent (2018: 20,6 Prozent), dies entspricht 115 nichtdeutschen TatverdĂ€chtigen (2018: 99).

MassenkriminalitÀt

Die Anzahl der SachbeschĂ€digungen sank um 65 auf 1.296 FĂ€lle (2018: 1.361 FĂ€lle), dies entspricht einem RĂŒckgang um 4,8 Prozent. Die AufklĂ€rungsquote sank um 2,2 Prozentpunkte auf 30,9 Prozent (2018: 33,1 Prozent). Bei 284 FĂ€llen handelte es sich um SachbeschĂ€digungen an Kraftfahrzeugen (2018: 395 FĂ€lle), bei weiteren 271 FĂ€llen um Graffiti (2018: 342 FĂ€lle).

 

KriminalitĂ€tsentwicklung im Zusammenhang mit „Zuwanderung“

Der Begriff „Zuwanderung“ umfasst tatverdĂ€chtige Personen mit dem Aufenthaltsstatus/ -grund „Asylbewerber“, „Duldung“, „Kontingent-/BĂŒrgerkriegsflĂŒchtlinge“ sowie „unerlaubt aufhĂ€ltige Personen“. Die Angaben zur KriminalitĂ€t durch Zuwanderer beruhen grundsĂ€tzlich auf der Polizeilichen Kriminalstatistik.

Insgesamt wurden im Jahr 2019 ohne auslĂ€nderrechtliche VerstĂ¶ĂŸe im Landkreis SĂ€chsische Schweiz-Osterzgebirge 519 FĂ€lle abgeschlossen, welche durch Zuwanderer begangen wurden (2018: ebenfalls 660). Ihr Anteil an der Gesamtanzahl der nichtdeutschen TatverdĂ€chtigen sank auf 39,3 Prozent (2018: 44,3 Prozent).
Anzahl aufgeklĂ€rter FĂ€lle tatverdĂ€chtiger Zuwanderer, ohne BerĂŒcksichtigung auslĂ€nderrechtlicher VerstĂ¶ĂŸe

Grafische Darstellung zum Anteil der NationalitĂ€ten an den ermittelten tatverdĂ€chtigen Zuwanderern im Bereich der Allgemeinen KriminalitĂ€t (ohne auslĂ€nderrechtliche VerstĂ¶ĂŸe)

 

 

 

 

 

Quelle: Polizei Sachsen

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