Entscheidung zu Lederfabrik vertagt

OberbĂŒrgermeister Uwe Rumberg hat gestern die Entscheidung zur Zukunft der ehemaligen Lederfabrik im Stadtrat vertagt. Diese soll nun in einem eigens dazu einberufenen Sonderstadtrat am 18. Mai 2017 fallen. Hintergrund der Verschiebung sind juristische UnwĂ€gbarkeiten. „StadtrĂ€te hatten das ihrer Ansicht nach zu spĂ€te Übersenden der Beschlussvorlage beklagt und rechtliche Schritte angekĂŒndigt. Die damit verbundenen Unsicherheiten und Risiken fĂŒr den Beschluss sollen mit dieser Lösung ausgerĂ€umt werden“, sagt OberbĂŒrgermeister Uwe Rumberg. Dass eine Entscheidung baldmöglichst getroffen wird, ist fĂŒr einen Fortsetzungsantrag zu Fördermitteln im StĂ€dtebau-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, Fördergebiet Deuben, fĂŒr das Programmjahr 2017 wichtig.

 

Der Stadtrat hatte 2013 den Ankauf der ruinösen ehemalige Lederfabrik an der Poisentalstraße beschlossen. Nach eingehender Untersuchung zu Altlasten und zum baulichen Zustand soll nun eine Entscheidung zur Zukunft des GebĂ€udes fallen. Die Studien hatten erhebliche bautechnische SchĂ€den und MĂ€ngel sowie eine Belastung der Bausubstanz mit Giftstoffen ergeben. FĂŒr eine Bestandssicherung, Altlastenbeseitigung und niedrigschwellige Sanierung zur gewerblichen Nutzung geht die Stadtverwaltung nach derzeitigen Berechnungen von einem Aufwand ĂŒber rund 8,7 Millionen Euro aus. Die Stadt selbst mĂŒsste davon aus Eigenmitteln 3,8 Millionen Euro bereitstellen.

Des Weiteren wĂŒrden Betriebskosten und Anfangsverluste in Höhe von weiteren rund 1,1 Millionen Euro fĂŒr die Anlaufzeit von maximal 10 Jahren auflaufen.

 

Ein RĂŒckbau und die Entsorgung der Altlasten wĂŒrde die Stadt laut einem Gutachten rund 1,5 Millionen Euro kosten, die aus heutigen Gesichtspunkten rein aus Eigenmitteln zu bestreiten wĂ€ren. Überdies steht die RĂŒckzahlung von Fördermitteln in Höhe von 480.000 Euro im Raum, die seinerzeit fĂŒr den Kauf flossen. Sie wĂ€ren allerdings ĂŒber den Wert des gut 8.000 Quadratmeter großen GrundstĂŒckes mittels Verkauf refinanzierbar.

 

In Anbetracht der finanziellen Möglichkeiten der Stadt und aktuellen wie kĂŒnftig enormen Ausgaben fĂŒr Pflichtaufgaben – wie Kita- und Schulhausbau oder Infrastrukturmaßnahmen– schlĂ€gt die Stadtverwaltung einen RĂŒckbau des GebĂ€udes sowie die anschließende Erarbeitung eines Konzeptes zur wirtschaftlichen und stĂ€dtebaulichen Entwicklung des Areals, unter BerĂŒcksichtigung des geplanten Stadtzentrums am „SĂ€chsischen Wolf“ und des benachbarten „MĂŒhlenviertels“,  vor. Außerdem will die Stadt das Objekt vor einem endgĂŒltigen RĂŒckbau dem Freistaat als möglichen Behördenstandort anbieten und damit den einst gefassten Kabinettsbeschluss der Landesregierung fĂŒr ein „Haus der Bildung“ in Freital wieder aufgreifen.

 

Der Stadtrat muss  nun am 18. Mai anhand dieser Gemengelage eine Entscheidung fÀllen.

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